Über diesen Wein
Moro
Sie sind unübersehbar, Dinette und Biscotto, die beiden Comtois-Pferde, wenn sie zwischen den Rebzeilen ihre Furchen ziehen. Auf dem Weingut Olianas in der Hochebene von Sarcidano setzen Stefano Casadei und Anna Baj Macario alles daran, dass sich Tiere, Pflanzen und Menschen gleichermassen wohlfühlen, und so entsteht auch eine immer grössere Artenvielfalt.
Bei der Kelterung des neuen Rotweins von Olianas kommen Tonamphoren zum Einsatz. Es ist eine jahrtausendalte Verarbeitungsart, die in jüngster Zeit wieder auf Interesse stösst, auch bei Stefano Casadei und Anna Baj Macario. Für ihren roten Moro ernten sie von Hand Cannonau- beziehungsweise Grenache-Trauben. Diese werden entrappt und die Beeren in eingegrabene Terracotta-Amphoren gefüllt; im Dunkel der Erde sind sie gewissermassen ihrem Schicksal überlassen, jedenfalls während der Zeit der Gärung. Nach einem Monat wird der Most umgezogen, zuerst in Amphoren, die im Keller für den biologischen Säureabbau bereitstehen, dann in 1000-Liter-Holzfässer. Dort reifen sie während zweier Jahre, dann ist der Moro reif für die Abfüllung. Im Glas zeigt sich ein Rotwein, wie er so typisch ist für einen Grenache aus Sardinien, mit dezenten kräuterigen Noten und einem Schmelz, der wie Samt auf der Zunge liegt. Und man scheint zu spüren, welche Zuwendung dem Moro zugrunde liegt.