Über diesen Wein
Pago Torre dels Coloms
Wenn Carlos Laso ins Valles de les Alcusses fährt, entgeht der Torre de Coloms nie seinem wachen Blick. Der Taubenturm gehörte zum Schloss von Moixent, dieses war im 12. Jahrhundert Teil einer Überwachungslinie auf der Via Augusta zwischen Valencia und Alicante. Auf diesem historischen Terrain startete seine Mutter in den 1960er-Jahren mit der Weinproduktion auf Casa Gran.
Pago Casa Gran liegt am Fusse eines Hügels, den man als Bastida kennt. Hier, auf 530 Meter über Meer, ist es immer eine Spur kühler als in Valencia. Man fühlt sich weit weg von der 80 Kilometer entfernten Stadt, die Gegend ist kaum besiedelt. 110 Hektar umfasst der Betrieb. «Die Böden sind vor allem sandig, mancherorts mischt sich Lehm dazu. In den Parzellen, die nach Süden ausgerichtet sind, haben wir einen hohen Anteil an weissem Ton», sagt Carlos Laso. Heimisch ist hier die Sorte Monastrell, aus ihr werden traditionellerweise mächtige, extraktreiche Gewächse gekeltert. Laso mag’s andersrum, er sucht Eleganz und Frische. Deshalb geht er bei der Extraktion der kleinen, dickschaligen Beeren besonders behutsam vor. Nach einer kurzen Maischung reift der Wein ein Jahr in Foudres, also in 2500 Liter fassenden Fässern. Im Unterschied zum Barriqueausbau ist dabei der Holzeinfluss geringer, und dies ist ganz im Sinn des Kellermeisters.